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Thermische Nachverbrennung (TNV / TO)


Verfahren

Die thermische Nachverbrennung (TNV) war die erste Form der Nachverbrennung (um 1960) und ist damit die klassische Form der Nachverbrennung.

Bauweise und Funktion der TNV:

Würde die zu reinigende Abluft direkt zur Verbrennung kommen, würden sehr hohe Energiemengen erforderlich, um die Abluft auf die Brennkammertemperatur von ca. 750 °C aufzuheizen. Jede thermische Nachverbrennung benutzt daher die aus der Brennkammer kommende Energie, um das relativ kalte Rohgas vorzuheizen (LuVo). Bei der TNV wird durch gleichzeitiges Durchströmen der heißen Abgase aus der Brennkammer und der kalten Rohgase (Rekuperator) eine Aufheizung erreicht, die ca. 55 – 70 % der Aufheizung bis zur Brennkammertemperatur entspricht.

Die TNV besteht aus einer kesselförmigen Brennkammer mit nachgeschaltetem oder in den Kessel integriertem Luftvorwärmer.

Die Einhaltung der Brennkammertemperatur erfolgt durch Heizenergie aus der Verbrennung der Lösemittel und zusätzliche Energie in Form von Gas oder Heizöl, welche über den Brenner eingespeist wird, um bei verschiedensten Lösemittelkonzentration, Rohgasmengen und Rohgastemperaturen die Solltemperatur zu halten. - Sollte die Brennkammertemperatur durch hohe Schadstoffkonzentration über die normale Brennkammertemperatur von ca. 750 °C ansteigen, so wird das Rohgas für die Vorwärmung mengenmäßig nur teilweise über den LuVo vorgeheizt, teilweise erst nach dem LuVo dazugegeben, so daß insgesamt eine geringere Vorwärmung erfolgt und die Überhitzung der Brennkammer vermieden wird.

Sekundäre Wärmenutzung:

Durch den Aufheizgrad von max. 70 % verbleiben nach dem Luftvorwärmer immer noch 30 % der Energiemenge aus der Brennkammer, was in den meisten Anwendungen zu einen weiteren (sekundären) Wärmetauscher führt, der für die Erzeugung von Prozeßwärme wie Thermalöl, Dampf, Heißwasser oder Heißluft genutzt wird. Auf diese Weise wird die Ökonomie der TNV verbessert.

Reinigungsfunktion:

Voraussetzung der Anwendbarkeit jeder thermischen Nachverbrennung ist, daß die Lösemittel brennbar oder oxidierbar sind. Die Reinigung der lösemittelhaltigen Abluft besteht aus der Umsetzung von a) aus dem Lösemittel bestehenden Kohlenwasserstoffen (CH) und b) Luftsauerstoff aus dem Rohgas (O2) zu c) CO2 und d) Wasser-Dampf (H2O). Dies geschieht bei der RNV bei Brennkammertemperaturen >750 °C und einer Verweilzeit von ca. 1,0 Sek. Diese Umsetzung erfolgt fast vollständig, es bleiben nur sehr geringe Restanteile an unterschiedlichen Kohlenstoffverbindungen (total C) und bei der Verbrennung entstehender Verbindungen wie CO und NOx übrig.

Die TA-Luft und das Bundes-Immissionschutzgesetz (BimSchG) geben die erlaubten Restanteile vor: Bei thermischer Verbrennung dürfen nur folgende Mengen an Restbestandteilen im Reingas (gemessen im Kamin) vorhanden sein:

Total C :  20 mg/Nm³
CO :      100 mg/Nm³
NOx :    100 mg/Nm³

Anwendung und Vorteile der TNV:

Normalerweise wird bei der TNV der Luftvorwärmer so gebaut, daß eine möglichst hohe Aufheizung der kalten Abluft erfolgt; der Rest an Energie bleibt für die Sekundärnutzung.

Ein Vorteil für die TNV ist die alternative Möglichkeit, die Anteile der Wärmenutzung für Primärwärmetauscher und Sekundärwärmetauscher konstruktiv so zu bauen und flexible zu steuern, daß in erster Sicht eine gewünschte Aufheizmenge im Sekundärwärmetauscher erreicht wird und der Primär-Wärmetauscher nur mit einer Teilmenge aus der verbleibenden Restenergie versorgt wird. In diesem Zustand wird die TNV zu einem Energieerzeuger, der bei der Energieerzeugung “nebenbei auch die Lösemittel entsorgt“.