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Regenerative thermische Nachverbrennung (RNV / RTO)


Verfahren


Die Regenerative thermische Nachverbrennung (RNV) ist die modernste Form der thermischen Nachverbrennung und überzeugt durch ihren sehr geringen Energieverbrauch.

Bauweise und Funktion der RNV:

Der Unterschied zur klassischen TNV besteht hauptsächlich in der wesentlich höheren Aufheizung der zur Verbrennung kommenden schadstoffhaltigen Rohgase, was durch wechselseitiges Aufheizen von Wärmespeichern und Abgabe der gespeicherten Wärme an das kalte Rohgas erfolgt (Regenerator).

Kann das Rohgas bei einer TNV durch den rekuperativen Wärmetauscher zu max. 70 % aufgeheizt werden, sind bei der RNV Aufheizgrade von 90 – 95 % möglich, im Einzelfall sogar mehr, je nach Masse der Wärmespeicher.

Die RNV besteht zu diesem Zweck meistens aus 3 mit keramischen Speichermassen gefüllten Kammern. Die heißen Abgase aus der Brennkammer (> 800 °C) durchströmen jeweils ein Speicherbett von oben nach unten und heizen das Bett auf („Regenerieren des Bettes“). Nach Umschalten des Luftstroms wird die gespeicherte Wärme benutzt, um das von unten nach oben durch das Bett strömende kalte Rohgas aufzuheizen. Dieser Prozeß erfolgt wechselweise. Das Umschalten der Luftströme (Zyklus) erfolgt ca. alle 1,5 - 2 Minuten.

Die RNV wird meist aus 3 (bei größeren Anlagen auch mehr) Kammern gebaut. Zeitgleich dient jeweils ein Bett zum Aufheizen des kalten Rohgases durch das vorher aufgeheizte Speicherbett, ein anderes zum Aufheizen des Speicherbetts durch die heißen Abgase der Brennkammer und ein drittes Bett der Reinigung des Speicherbetts durch Herausziehen von Restmengen an noch nicht verbrannten Lösemitteln, die sich noch innerhalb des Speicherbettes befinden und die erneut dem Verbrennungsprozess zugeführt werden.

Das Umlenken der Luftströme erfolgt über ein verzweigtes Rohrsystem mit pneumatischen Luftklappen, die über ein SPS-Programm gesteuert werden. Der Konstruktion der Luftklappen kommt dabei eine hohe Bedeutung zu. Sie müssen die jeweiligen Luftströme dicht abschließen, da es sonst zu Vermischung von Rohgas zu Reingas kommen kann, was sich auf die Reingasqualität negativ auswirken würde.

Sekundäre Wärmenutzung:

Für kleine Lösemittelkonzentrationen von 0 – 5 g/Nm³ ist die RNV gegenüber der TNV in jedem Fall die sparsamere Variante und fährt meistens bereits über ca. 2,0 g/Nm³ autotherm. In diesem sog. autothermen Betrieb liefert die eingebrachte Lösemittelmenge zur Aufrechterhaltung der Brennkammertemperatur soviel Energie, dass die Flamme des Gasbrenners erlischt. Es stellt sich je nach Lösemittelkonzentration eine höhere Brennkammertemperatur ein. In diesem Zustand kann die RNV einen Teil der überschüssigen Energie in Form von Heißgas über den sog. „heißen Bypass“ ausschleusen, die über einen Wärmetauscher zum Aufheizen von z.B. Thermalöl, Dampf, Heißwasser oder Frischluft benutzt wird.

Die mit höheren Konzentrationen betriebene RNV wird dadurch für den Betreiber ökonomisch, da sie selbst kein Gas mehr für den eigenen Betrieb benötigt und gleichzeitig Prozeßwärme abgibt, so dass an vorhandenen Wärmeerzeugern sofort Energie (Gas, Heizöl) eingespart wird.

Eine derart betriebe RNV hat auf die Lebensdauer der Anlage gesehen eine positive Bilanz.

Reinigungsfunktion

Voraussetzung der Anwendbarkeit jeder thermischen Nachverbrennung ist, daß die Lösemittel brennbar oder oxidierbar sind. Die Reinigung der lösemittelhaltigen Abluft besteht aus der Umsetzung von a) aus dem Lösemittel bestehenden Kohlenwasserstoffen (-CH-) und b) Luftsauerstoff aus dem Rohgas (O2) zu c) CO2 und d) Wasser-Dampf (H2O). Dies geschieht bei der RNV bei Brennkammertemperaturen >800 °C und einer Verweilzeit von ca. 0,8 Sek. Diese Umsetzung erfolgt fast vollständig, es bleiben nur sehr geringe Restanteile an unterschiedlichen Kohlenstoffverbindungen (total C) und bei der Verbrennung entstehender Verbindungen wie CO und NOx übrig.

Die TA-Luft und das Bundes-Immissionschutzgesetz (BimSchG)geben die erlaubten Restanteile vor: Bei thermischer Verbrennung dürfen nur folgende Mengen an Restbestandteilen im Reingas (gemessen im Kamin) vorhanden sein:

Total C :  20 mg/Nm³
CO :      100 mg/Nm³
NOx :    100 mg/Nm³

Anwendung und Vorteile der RNV:

Der größte Vorteil der RNV gegenüber der TNV ist der geringere Gasverbrauch und die sekundäre Nutzung überschüssiger Energie nach Überschreiten des „autothermen Punktes“. Durch die insgesamt weniger verbrauchte Gasmenge entsteht auch ein geringerer CO2-Ausstoß.